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FAQ
FAQ - Häufig gestellte Fragen

Blutdruck allgemein
Was ist Blutdruck?
Der arterielle Blutdruck wird vom Druck des Blutes gegen die Arterienwände hervorgerufen. Das Herz fungiert als Pumpe und bewirkt mit jedem Schlag einen Anstieg des arteriellen Druckes. Am Herzausgang gibt es zwei verschiedene Druckwerte:
- Systolischer Wert: dies ist der höchste Druckwert. Er entspricht der Kontraktion des Herzens, das das Blut in die Arterien pumpt.
- Diastolischer Wert: dies ist der geringste Wert. Er entspricht dem Druck des Blutes zwischen zwei Kontraktionen des Herzens.
Wie messe ich richtig Blutdruck?
Für verlässliche Messergebnisse sollten Sie verschiedene Punkte bei der Messung beachten. Lesen Sie dazu die 8 Goldene Regeln der Blutdruckmessung oder schauen Sie sich eines unserer Schulungsvideos an.
Welche Werte sind normal?
Blutdruck wird gefährlich, wenn der diastolische Wert in Ruhe über 85 mmHg und/oder der systolische Wert über 135 mmHg liegt. In diesem Fall wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt. Langfristige Werte in dieser Höhe gefährden Ihre Gesundheit aufgrund einer damit verbundenen fortschreitenden Schädigung der Blutgefäße Ihres Körpers. Konsultieren Sie Ihren Arzt bitte ebenfalls bei zu niedrigen Blutdruckwerten, d.h. bei diastolischen Werten unter 60 mmHg und/oder systolischen Werten unter 100 mmHg.
Durch regelmäßiges Blutdruckmessen können Sie mögliche Änderungen Ihrer Werte frühzeitig erkennen und dementsprechend reagieren. Falls Sie in ärztlicher Behandlung zur Einstellung Ihres Blutdruckes stehen, führen Sie bitte, unter Beachtung aller Regeln für verlässliche Werte, durch regelmäßige Messungen zu festen Tageszeiten Buch über die Höhe Ihres Blutdruckes. Legen Sie diese Werte Ihrem Arzt vor. Verändern Sie niemals selbstständig aufgrund Ihrer Ergebnisse die von Ihrem Arzt vorgenommene Medikamentendosierung.
Wichtig; Abweichungen zu den Messungen, die bei Arzt oder Apotheken durchgeführt werden, sind oft völlig normal. Lesen Sie dazu auch das Kapitel Ursachen von Messabweichungen.
Tabelle zur Klassifikation von Blutdruckwerten
Einstufung gemäß internationaler Richtlinien (ESH, AHA, JSH) für Heimblutdruckmessungen (Maßeinheit mmHg).
Achtung: Für Messungen durch medizinisches Fachpersonal, z.B. Arztpraxen, Apotheken etc. gelten u.U. andere Klassifizierungen, u. a. aufgrund von Sondereffekten, die in dieser Messumgebung auftreten können (z. B. Weißkittel-Hypertonie).
Bereich Systole Diastole Empfehlung Niedriger Blutdruck <100 <60 Konsultieren Sie Ihren Arzt zur Abklärung. Optimaler Blutdruck 99-129 59-79 Alles in Ordnung. Kontrollieren Sie Ihren Blutdruck dennoch weiterhin, um Veränderungen zu erkennen. Erhöhter Blutdruck 130-134 80-84 Behalten Sie Ihren Blutdruck im Auge. Messen Sie regelmäßig, um bei einem weiteren Anstieg schneller reagieren zu können. Hoher Blutdruck 135-159 85-99 Konsultieren Sie Ihren Arzt zur Abklärung. Sehr hoher Blutdruck >160 >100 Eine ärztliche Abklärung ist dringend empfohlen.

Bluthochdruck
Was ist Bluthochdruck?
Bluthochdruck ist eine der am meisten unterschätzten Krankheiten unserer Zeit. Und eine der heimtückischsten, da er lange Zeit symptomlos verläuft und oftmals erst erkannt wird, wenn durch zu hohe Druckverhältnisse in den Arterien bereits Schäden an Herz und/oder Gefäßwänden aufgetreten sind, woraus wiederum Folgeerkrankungen entstanden sind (z. B. Schlaganfall, Nierenversagen, Herzinfarkt, Herzschwäche oder Herzrhythmusstörungen).
Zu den größten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählen:
- Übergewicht
- Stress
- Bewegungsmangel
- Ungesunde Lebensweise (zu viel Salz, Alkohol, Rauchen)
Wie entsteht hoher bzw. niedriger Blutdruck?
Die Höhe des Blutdrucks wird in einem Teil des Gehirns, dem sog. Kreislaufzentrum, bestimmt und durch Rückmeldungen über Nervenbahnen der jeweiligen Situation angepasst. Zur Einstellung des Blutdruckes wird die Schlagkraft und Frequenz des Herzens (Puls) sowie die Gefäßweite des Kreislaufs verändert. Die Höhe des arteriellen Blutdruckes verändert sich periodisch innerhalb der Herztätigkeit: Während des Blutauswurfes (Systole) ist der Wert maximal (systolischer Blutdruckwert), am Ende der Herzruhepause minimal (diastolischer Blutdruckwert). Die Blutdruckwerte sollten zur Vermeidung bestimmter Krankheiten in bestimmten Normalbereichen liegen.
Was sind die Folgen von erhöhtem Blutdruck?
Ein zu hoher arterieller Blutdruck wirkt sich zunächst auf die Gefäße aus, indem er die Gefäßwände steifer und dicker werden lässt. Auf lange Sicht kann dies schwerwiegende Auswirkungen z. B. auf das Herz, das Gehirn oder die Nieren haben. Zudem ist Bluthockdruck ein ernstzunehmender Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen. Die häufigste Folge von unbehandeltem Bluthochdruck sind Schlaganfall und Herzinfarkt. Nierenversagen, Angina Pectoris, Lähmungen, Verlust der Sprache und Demenz gehören ebenso zu den Komplikationen, die durch arteriellen Bluthochdruck verursacht werden können.
Was ist zu tun, wenn regelmäßig erhöhte/niedrige Werte festgestellt werden?
Bei ärztlich festgestelltem erhöhtem Blutdruck und zur Vorbeugung (Prävention) von Bluthochdruck können Sie mittels Selbstmaßnahmen die Höhe des Blutdruckes günstig beeinflussen. Diese Maßnahmen sind Teil Ihrer allgemeinen Lebensweise:
A) Essgewohnheiten
- Streben Sie das Ihrer Altersgruppe entsprechende Normalgewicht an. Reduzieren Sie Übergewicht!
- Vermeiden Sie übermäßigen Kochsalzgenuss
- Vermeiden Sie fettreiche Speisen
B) Vorausgegangene Erkrankungen
- Befolgen Sie alle Anweisungen zur Behandlung vorausgegangener Erkrankungen wie z. B. Diabetes (Diabetes mellitus), Störungen des Fettmetabolismus, Gicht usw.
C) Gewohnheiten
- Hören Sie mit dem Rauchen auf
- Trinken Sie nur mäßige Alkoholmengen
- Schränken Sie Ihren Koffeingenuss (Kaffee) ein
D) Physische Konstitution
- Treiben Sie regelmäßig Sport. Trainieren Sie dabei moderat und vermeiden Sie es, bis zur Erschöpfung bzw. bis zu Ihrer Leistungsgrenze zu gehen.
- Wenn Sie eine frühere Erkrankung hatten oder älter als 40 Jahre sind, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt, bevor Sie sportliche Aktivitäten beginnen. Er wird Sie über Art und Ausmaß der für Sie in Frage kommenden Sportarten informieren.
Zu niedriger Blutdruck ist oft nicht medizinisch bedenklich. Sollten Kreislaufprobleme auftreten konsultieren Sie bitte dennoch Ihren Arzt. Auch hier können die o.g. Punkte zu einer Stabilisierung beitragen.
Was ist der "Weißkittel-Bluthochdruck"?
Weißkittel-Bluthochdruck ist die umgangssprachliche Bezeichnung für den Effekt, dass bei einem Patienten ein höherer Blutdruck gemessen wird, wenn die Messung von einem Arzt (in der Regel im weißen Kittel) oder einer Krankenschwester durchgeführt wird. Dieser Effekt entsteht, weil man bei solchen offiziellen Messungen oft nervös und aufgeregt und der Blutdruck daher dementsprechend höher ist. Das Problem ist, dass eine Person unter normalen Umständen vielleicht keinen zu hohen Blutdruck hat, jedoch aufgrund der Messung des Arztes Bluthochdruck diagnostiziert wird. Heimgeräte sind die beste Möglichkeit, um diesen Weißkittel-Effekt zu vermeiden. Einige Langzeitstudien haben nachgewiesen, dass Menschen mit höherem Blutdruck (nur) beim Arzt ebenfalls ein höheres Risiko zur Entwicklung von Bluthochdruck besitzen. Deshalb sollten diese Patienten ihren Blutdruck häufig überprüfen.

Präeklampsie - Schwangerschaftsbluthochdruck
Was ist Präeklampsie?
Bluthochdruck ist eine Erkrankung, die auch unter besonderen Umständen auftreten kann, selbst wenn die Mutter bisher einen optimalen Blutdruck hatte. Bei 2 % der Schwangerschaften entwickelt sich dieser Bluthochdruck zu einer sogenannten Präeklampsie. Die genauen Ursachen dieses gefährlichen Schwangerschaftsbluthochdrucks sind bis heute nicht ganz geklärt, vermutet wird aber eine Überlastung des mütterlichen Organismus durch die Schwangerschaft. Eine Präeklampsie zeigt sich nur selten vor der 20. Schwangerschaftswoche, tritt also meist erst in der 2. Schwangerschaftshälfte auf.
Was sind die Symptome einer Präeklampsie?
Eine Person mit einer leichten Präeklampsie fühlt sich möglicherweise richtig gut. Deshalb ist es wichtig, alle Untersuchungen während der Schwangerschaft wahrzunehmen, um dieses Problem frühzeitig zu erkennen. Die Symptome einer schweren Präeklampsie, die sich in den letzten Wochen der Schwangerschaft entwickeln kann, sind:
- hoher Blutdruck
- Kopfschmerzen
- Sehstörungen
- Empfindlichkeit gegenüber hellem Licht
- Übelkeit und Brechreiz
- übermäßiges Anschwellen der Hände und Füße
Welche Personengruppe ist am meisten gefährdet?
Präeklampsie tritt häufiger in der ersten Schwangerschaft einer Frau auf und bei Frauen, deren Mütter und Schwestern ebenfalls an Präeklampsie litten. Ein höheres Präeklampsie-Risiko haben Frauen mit Mehrlingsschwangerschaften, Frauen im Teenageralter und Frauen über 40. Zur Risikogruppe gehören auch Frauen, die bereits vor der Schwangerschaft an hohem Blutdruck, einem Nierenleiden oder Diabetes litten und Frauen mit einem BMI über 35.
Bedeutet hoher Blutdruck in der Schwangerschaft automatisch, dass ich Präeklampsie habe?
Nicht notwendigerweise. Wenn Ihr Arzt feststellt, dass Ihr Blutdruck hoch ist, wird er oder sie Sie sorgfältig beobachten und auf Änderungen achten, die auf eine Präeklampsie hindeuten könnten. Zusätzlich zum hohen Blutdruck weisen Frauen mit einer Präeklampsie ebenfalls eine übermäßige Schwellung auf. Außerdem können sie Protein in ihrem Urin haben. Viele Frauen mit hohem Blutdruck während der Schwangerschaft haben kein Protein in ihrem Urin und auch keine übermäßige Schwellung, das heißt, sie haben auch keine Präeklampsie.
Wenn Sie einen hohen Blutdruck in Ihrer Schwangerschaft feststellen, sollten Sie Ihren Blutdruck täglich kontrollieren und in enger Absprache mit Ihrem Arzt bleiben.Was sind die Risiken einer Präeklampsie für das Baby und für mich?
Bei einer Präeklampsie kann die Plazenta nicht ausreichend mit Blut versorgt werden. Wenn die Plazenta nicht genug Blut erhält, bekommt das Baby weniger Luft und Nahrung. Dies kann zu einem niedrigen Geburtsgewicht und anderen Problemen für das Baby führen.
Die meisten Frauen mit Präeklampsie bringen dennoch gesunde Babys zur Welt. Einige entwickeln eine Krankheit mit dem Namen Eklampsie, die schwerwiegende Folgen für Mutter und Baby und andere schwerwiegende Probleme hat. Glücklicherweise wird Präeklampsie in der Regel frühzeitig bei Frauen erkannt, die regelmäßig zur Schwangerschaftsvorsorge gehen, und die meisten Probleme können vermieden werden.
Wie kann Präeklampsie behandelt werden?
Das einzige Heilmittel ist die Entbindung des Babys. Bei der Entwicklung einer Präeklampsie werden Mutter und Baby sorgfältig überwacht. Das bedeutet, dass der Blutdruck mindestens zweimal täglich gemessen wird, die Proteinausscheidung im Urin überwacht wird sowie Gewichtsveränderungen und Symptome regelmäßig geprüft werden müssen. Es gibt Medikamente und Behandlungen, die die Schwangerschaft verlängern können, um die Chancen auf ein gesundes Baby zu erhöhen.
Kann man Präeklampsie vermeiden?
Präeklampsie ist anscheinend keine Krankheit, die die Frau durch Kontrolle der Lebensweise beeinflussen kann, z. B. durch die Ernährung, ob sie raucht oder trinkt, wie schwer sie arbeitet, wie viel Sport sie treibt oder wie viel Ruhe sie sich nimmt, wie ängstlich oder entspannt sie ist usw. Es gibt jedoch einige Nachweise, die vermuten lassen, dass eine Kalziumzufuhr das Risiko einer Präeklampsie verringern kann. Durch Kalzium werden in diesem Fall die Blutgefäße gelockert, wodurch ein Bluthochdruck vermieden wird.
Gibt es langfristige Auswirkungen einer Präeklampsie?
Bei den meisten Müttern verschwinden alle Symptome der Präeklampsie bei der Entbindung. Einige Frauen mit Präeklampsie während der Schwangerschaft erkranken möglicherweise später an Bluthochdruck. Dies wird jedoch mehr der genetischen Veranlagung zum Bluthochdruck zugeschrieben als der Präeklampsie selbst.
Babys sind nur davon betroffen, wenn sie in der Gebärmutter zu wenig Nährstoffe oder Sauerstoff erhalten haben oder zu früh auf die Welt kamen. Gegenwärtig wird nicht davon ausgegangen, dass Babys, deren Mütter an Präeklampsie litten, selbst langfristige Gesundheitsprobleme entwickeln.
Führen aponorm® Blutdruckmessgeräte auch zuverlässige Messungen in der Schwangerschaft durch?
Ja, alle aponorm® Oberarm-Blutdruckmessgeräte sind besonders für Schwangere geeignet und zur Erkennung einer Präeklampsie zugelassen. Einen Auszug der zugrunde liegenden Studien finden Sie in unserer Studienmappe.

Arrhythmien
Was ist eine Arrhythmie?
Gerät das Herz aus dem Takt, spricht man von Herzrhythmusstörungen. Normalerweise schlägt das Herz in Ruhe regelmäßig 60 - 80 Mal pro Minute. Einen regelmäßigen Herzschlag bezeichnet man als Sinusrhythmus. Vom Sinusknoten breitet sich die Erregung weiter über den rechten und linken Vorhof, den Atrioventrikularknoten (AV-Knoten) und spezifischen Leitungsbahnen zu den Kammern aus. Vorhof und Kammern arbeiten hierbei koordiniert. Wenn der Sinusknoten nicht zuverlässig arbeitet oder die Überleitung zum AV-Knoten gestört ist, gerät das Herz aus dem Takt und man spricht man von Herzrhythmusstörungen.
Wie entstehen Arrhythmien?
Arrhythmien (Herzrhythmusstörungen) entstehen, wenn der Ablauf der Erregung im Herzen (Erregungsbildung und Erregungsleitung) gestört ist, beispielsweise durch Herzklappenfehler, Herzmuskelschäden als Folge von Entzündungen oder einer koronaren Herzkrankheit. Ebenso können Narbenbildung oder Durchblutungsstörungen im Herzmuskel, angeborene Fehlbildungen im Erregungsleitsystem etc. das Herz aus dem Takt bringen. Bei Herzrhythmusstörungen kann das Herz zu schnell (tachykard), zu langsam (bradykard) oder unregelmäßig schlagen.
Herzrhythmusstörungen können auch bei herzgesunden Menschen aus verschiedenen Gründen auftreten, z. B. durch psychische und körperliche Anspannung, höheres Lebensalter, Schilddrüsenüberfunktion, Übergewicht, Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), Schlagapnoe, Störungen des Mineralstoffhaushalts im Körper, Alkohol oder Drogen, Koffein, Nikotin, Arzneimitteln.
Was sind Symptome von Arrhythmien?
Typische Symptome für Herzrhythmusstörungen sind Herzklopfen, Herzrasen oder Herzstolpern. Weiterhin können auch Schwindel, Leistungsschwäche, Angst und Nervosität, Anfälle von kurzer Bewusstlosigkeit (Synkopen), vorübergehende Seh- und Sprachstörungen sowie Herzschmerzen auftreten.
Welche Arten von Arrhythmien gibt es?
Man unterscheidet grundsätzlich verschiedene Arten von Herzrhythmusstörungen:
- Tachykardie (zu schneller Herzschlag, > 100 Schläge/min), dazu zählt auch das gefährliche Vorhofflimmern.
- Bradykardie (zu langsamer Herzschlag, < 60 Schläge/min)
- Extrasystolen (einzelne Extraschläge), die Arrhythmien in Form von unregelmäßigem Herzschlag bzw. fehlenden oder zu häufigen Schlägen verursachen.
Sollten bei Ihnen vermehrt Herzrhythmusstörungen auftreten, konsultieren Sie bitte einen Arzt.

Vorhofflimmern
Was ist Vorhofflimmern?
Das Vorhofflimmern, auch unter dem Begriff der absoluten Arrhythmie (kurz meist AF oder AFib von Atrial fibrillation) bekannt, bezeichnet eine spezifische Form der Herzrhythmusstörung, die vorrübergehend (paroxysmale oder intermittierende absolute Arrhythmie) oder dauerhaft (permanente absolute Arrhythmie) bestehen kann. Bei einem gesunden Herz schlagen die zwei Herzkammern und die beiden Herzvorhöfe im gleichen Takt und ermöglichen damit einen gleichmäßigen Blutfluss. Treten Rhythmusstörungen auf, kommt das Herz aus dem Takt, das Blut staut sich in den Vorhöfen und kann dort verklumpen. Die so entstehenden Blutgerinnsel können anschließend in den Blutkreislauf gelangen und bis ins Gehirn transportiert werden. Dort können sie dann der Auslöser für den gefährlichen Schlaganfall sein.
Die absolute Arrhythmie zählt zu den häufigsten Arten der Herzrhythmusstörungen. Alleine in Deutschland leiden darunter etwa 1,8 Millionen Menschen (Die Dunkelziffer ist vermutlich noch höher). Vorhofflimmern betrifft in der Hauptsache ältere Menschen. Die Verbreitung verdoppelt sich mit jeder Altersdekade (<0,5 % mit 40-50 Jahren und 5-15 % mit ≥ 80 Jahren) und wird sich voraussichtlich in den nächsten 50 Jahren mit dem Älterwerden der Bevölkerung noch einmal verdoppeln.
Im Unterschied zum Kammerflimmern ist diese Herzrhythmusstörung nicht direkt lebensbedrohlich, jedoch bringt sie ein erhöhtes Risiko für eine Herzschwäche und einen Schlaganfall mit sich. Die Zahl der Schlaganfälle, die durch Vorhofflimmern verursacht werden, beläuft sich auf 30 Prozent. Gerade für ältere Menschen und Frauen besteht eine erhöhte Gefahr, einen Schlaganfall zu erleiden. In der Altersklasse 70+ kann Vorhofflimmern bei 20 bis 30 Prozent der Patienten innerhalb von fünf Jahren zu einem Schlaganfall führen.
Vorhofflimmern ist insofern heimtückisch, als dass bis zu 90 Prozent der Fälle dieser Form der Arrhythmie asymptomatisch verlaufen. Das führt wiederum dazu, dass nötig werdende therapeutische Behandlungsmaßnahmen nicht zeitnah in die Wege geleitet werden können und somit die Erkrankung erst nach einem Hirnschlag und somit zu spät diagnostiziert wird.
Was sind die Hauptmerkmale von Vorhofflimmern?
Typische Symptome einer absoluten Arrhythmie sind Herzrasen, anhaltend starkes Herzklopfen oder das Fühlen eines unregelmäßigen Herzschlages. Besonders stark treten genannte Symptome inklusive Atemnot bei körperlicher Belastung in Erscheinung. Im Zusammenhang mit den Symptomen klagen die Betroffenen aber meist über unspezifische Beschwerden wie Leistungsabfall, Müdigkeit, Palpitation oder Schlafstörungen. Oftmals wird dies jedoch nicht auf Vorhofflimmern zurückgeführt. Selbst stichprobenartige Kontrolluntersuchungen beim Arzt sind häufig nicht effektiv: 20% der Fälle werden nicht zuverlässig diagnostiziert und nur in 40 % der Fälle ist die Diagnose letzten Endes korrekt.
Welcher Verfahren bedient man sich, um die Diagnose Vorhofflimmern zu stellen?
Gerade weil eine absolute Arrhythmie anfallartig und oft still verläuft und aus diesem Grund nur schwer zu erkennen ist, sind regelmäßige Kontrollen durchaus von Bedeutung. Das Ruhe-EKG (Elektrodiagramm) ist die sinnvollste und auch wichtigste Diagnosevariante; auch eine 24 h oder teilweise sogar 48h Überwachung kann für die definitive Diagnose herangezogen werden. Letztere ist gerade dann ratsam, wenn ein erster Verdacht hinsichtlich der Diagnose Vorhofflimmern besteht. Zu Beginn der Erkrankung treten die Symptome nämlich oft nur anfallweise bzw. paroxysmal in Erscheinung und in den seltensten Fällen dann, wenn die EKG-Untersuchung stattfindet.
Welche Möglichkeiten gibt es, um Vorhofflimmern zu behandeln?
Heutzutage kann den meisten Patienten eine medikamentöse oder invasive Behandlung angeboten werden, die eine normale oder fast normale Lebensweise trotz Vorhofflimmern ermöglicht. Hierzu zählen die Einnahme von Antiarrythmika oder die unter Narkose stattfindende Therapie in Form der elektrischen Kardioversion („Elektroschocks“). Wenn dem Vorhofflimmern auf diese Weise nicht beigekommen werden kann und das Herz weiterhin nicht im regulären Sinusrhythmus schlägt, besteht des Weiteren die Möglichkeit der sogenannten Katheterablation, bei dem der Bereich des linken Herzvorhofes, durch den die Störimpulse eindringen, verödet werden. Die Wahrscheinlichkeit für ein erneutes Auftreten nach einer Behandlung liegt bei 10% im ersten Jahr und bei 5% pro Jahr danach.
Was sind die Risikofaktoren von Vorhofflimmern?
Die Ursachen, die Vorhofflimmern auslösen können, sind unterschiedlicher Natur:
- Krankheitsgeschichte der Familie (Schlaganfall, Herzinfarkt etc.)
- Bluthochdruck
- Diabetes mellitus
- Schilddrüsenüberfunktion
- Rauchen
- übermäßiger Konsum alkoholischer Getränke
- Übergewicht
- Andere Gründe: Strukturelle Herzkrankheit, Herzklappenfehler, Herzkrankheit wegen Bluthochdruck, Ischämische Herzkrankheit, Kardiomyopathie (Herzmuskelerkrankungen), Herzfehler
- Das Risiko an dieser Form der Arrhythmie zu erkranken liegt bei etwa 25% für Personen, die älter als 40 Jahre sind.
Sind ältere Personen eher von Vorhofflimmern betroffen?
Vorhofflimmern ist eine typische Arrhythmie, die in besonderem Maße ältere Menschen betrifft. Gemäß wissenschaftlichen Studien steigt die Verbreitung dieser Arrhythmie mit dem Alter progressiv an.
Sie liegt bei etwa 0,5 % im Alter von 50-59 Jahren und bei 8,8 % im Alter von 80-89 Jahren. Daraus folgt, dass das Durchschnittsalter von Personen, die an dieser Form der Arrhythmie leiden, sehr hoch ist: ungefähr 75 Jahre. Außerdem sind Männer häufiger von davon betroffen als Frauen.
Wie hängen Bluthochdruck und Vorhofflimmern zusammen?
Bluthochdruck erhöht das Risiko einer absoluten Arrhythmie um das 1,5-fache!
Bluthochdruck und diese Form der Herzrhythmusstörung treten gleichzeitig auf bei:
- 72 % der Hirnschlag-Patienten
- 82 % der Patienten mit chronischen Nierenkrankheiten
- 77 % der Diabetes-Patienten
- 73 % der Patienten mit Herzgefäßkrankheiten
- 71 % der Patienten, bei denen ein Herzfehler festgestellt wurde
- 62 % der Patienten mit dem metabolischen Syndrom
Alleine um Vorhofflimmern und den damit verbundenen gefährlichen Folgeerscheinungen wie z.B. Schlaganfällen oder Herzinsuffizienz vorzubeugen, ist es durchaus wichtig, stets seinen Blutdruck im Auge zu behalten, um auf diese Weise negativen Schwankungen wie z.B. Bluthochdruck gegebenenfalls schnell entgegenwirken zu können. Dies gelingt mit den verschiedenartigen Blutdruckgeräten von aponorm®, die via WEPA Apothekenbedarf erhältlich sind.